Auf dem Weg zu Net Zero
Ziel der Klimaneutralität bis 2045
Die VEKA Gruppe setzt sich klares Ziel der Klimaneutralität: Bis 2045 soll die Unternehmensgruppe über die gesamte Wertschöpfungskette an allen Standorten und über alle Scopes hinweg klimaneutral wirtschaften.
Um die globale Erwärmung auf 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, haben sich fast alle Staaten der Erde im Rahmen des Pariser Abkommens 2015 darauf geeinigt, ihre Kohlendioxidemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Die deutsche Bundesregierung geht noch einen Schritt weiter und verankert das Ziel der Treibhausgasneutralität für Deutschland bis 2045.
Auch wir als Unternehmen möchten bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Da die Baubranche zu den emissions- und ressourcenintensivsten Industrien gehört, können wir aktiv zum Erreichen der weltweiten Klimaschutzziele beitragen.
Unsere derzeitigen Maßnahmen umfassen u. a. die Verbesserung der Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien durch Eigenproduktion und den Einkauf von Grünstrom sowie die Reduktion von CO₂-Emissionen bei unseren Produkten durch den Einsatz von Rezyklat.
Im Jahr 2022 hat die VEKA Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 ihre erste Treibhausgasbilanz über Scope 1 und 2 erstellt. Mit der von DEKRA zertifizierten Treibhausgasbilanz haben wir nun einen ersten Teil unserer Emissionen erfasst. Seitdem erfassen wir unsere Scope 1 und 2 Emissionen jährlich und planen, bis Ende 2025 auch unsere Scope 3 Emissionen vollständig zu ermitteln.
Bis Ende 2025 wollen wir uns zudem der Science Based Targets initiative (SBTi) anschließen, um unsere Klimaziele wissenschaftlich prüfen zu lassen.
Was sind Scope 1, 2 und 3?
Die Einteilung der Emissionen in Scope 1, 2 und 3 hilft Unternehmen, ihre gesamten Treibhausgasemissionen besser zu verstehen und zu managen. Dabei sind Scope 1 Emissionen alle direkten Emissionen eines Unternehmens, die durch Aktivitäten vor Ort entstehen, wie z.B. Kraftstoff für Firmenfahrzeuge. Scope 2 Emissionen sind indirekte Emissionen aus dem Verbrauch von eingekaufter Energie, wie Strom oder Wärme. Scope 3 Emissionen umfassen alle anderen indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, wie z.B. Geschäftsreisen oder die Nutzung verkaufter Produkte.
Wir wissen, dass Scope 3 den Großteil unserer Emissionen ausmachen wird. Da diese Emissionen direkt mit unserer Wertschöpfungskette zusammenhängen, können wir Veränderungen nur in Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden erarbeiten, was Aufwand und Komplexität deutlich erhöht.
Seit 2024 erarbeiten wir die Grundlagen für die initiale Berechnung der Scope 3 Emissionen. Dazu gehören die Entwicklung der Datenbasis, Informationsbeschaffung aus der Lieferkette, die Definition der Emissionsfaktoren sowie Berechnungsmethoden. Bereits heute können wir abschätzen, dass bspw. die Kategorien Einkauf und Transport bei unserer Scope 3 Berechnung eine tragende Rolle spielen werden.
Generell sind die Vermeidung und Reduktion von Emissionen unser bevorzugter Ansatz und die erste Wahl. Kompensationsmaßnahmen wollen wir nur dann nutzen, wenn sich Emissionen (noch) nicht vermeiden lassen. Diese Maßnahmen werden, falls erforderlich, transparent dargelegt und sind nicht gleichwertig mit Reduktionsmaßnahmen.
Herausforderungen angehen
In Vorbereitung auf die Berichtspflicht in 2026 für das Jahr 2025 werden wir in Übereinstimmung mit den SBTi-Vorgaben über den Stand der Emissionen berichten und unsere Maßnahmen und Ziele in einem detaillierten Reduktionsplan darlegen. Voraussetzung dafür ist die vollständige Erfassung unserer Scope 1 bis 3 Emissionen, an der wir derzeit intensiv arbeiten.
Generell stellt eine der größten Herausforderungen gleichzeitig auch einen der wichtigsten Hebel für unsere Emissionsreduktion dar: die Umstellung des fossilen Kunststoffs Polyvinylchlorid (PVC) in unseren Produkten auf nachhaltigere Alternativen. Die Transformation unseres Produktportfolios ist auch der Schlüssel zu einer klimaneutralen Lieferkette. Derzeit testen wir den Einsatz von Bio-attribuiertem PVC und alternativen Rohstoffen in Kombination mit Recyclingmaterial.
CSR in der Unternehmensstrategie verankert
Unsere Unternehmensstrategie 2025 liefert für die VEKA Gruppe ein gemeinsames Verständnis
darüber, warum wir tun, was wir tun (we care), wie wir Dinge tun (we act) und was wir erreichen
wollen (we grow). Unsere Ziele und Initiativen helfen uns dabei, enkelgerecht zu handeln.
CSR Management
1| Organisation: Um den externen CSR-Anforderungen sowie unserem internen Anspruch der enkelgerechten Unternehmensführung gerecht zu werden, haben wir 2020 die Abteilung “Strategie & CSR” gegründet. Im Anschluss haben wir gruppenweite Fachverantwortliche für die verschiedenen CSR-Bereiche definiert und benannt.
2 | Daten und Transparenz: Wir sammeln gruppenweit alle relevanten Kennzahlen nach dem ESRS-Standard ein. Diese Daten dienen als Grundlage, um Verbesserungsziele zu formulieren und zu überprüfen. Wir arbeiten konstant daran, die Datenqualität zu erhöhen und den Prozess weiter zu automatisieren.
3 | Berichtswesen: Wir berichten regelmäßig über unsere CSR-Aktivitäten. Einerseits, um unsere Fortschritte aufzuzeigen, und andererseits, um die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit – in seiner sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimension – zu verdeutlichen. Mit der Berichtspflicht ab 2026 für 2025 werden wir CSR-Themen stärker in den Geschäftsbericht integrieren.
4 | Verbesserung: Durch unsere Verbesserungen in der Datenqualität und CSR-Berichterstattung sowie der Benennung von CSR-Spezialisten arbeiten wir kontinuierlich an unserer Nachhaltigkeitsperformance. Auf Basis der verbesserten Datengrundlage wollen wir Ziele pro Bereich entwickeln und damit unter anderem gruppenweit
Klimaneutralität (Scope 1, 2 und 3) bis 2045 erreichen.
Wesentlichkeitsanalyse
Im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind wir ab 2025 zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung gesetzlich verpflichtet. Das bedeutet, dass wir in unserem jährlichen Lagebericht (ab 2026 für 2025) nicht nur finanzielle, sondern auch nicht-finanzielle Informationen über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) aufnehmen werden. Um die für uns relevanten ESG-Themen zu identifizieren, haben wir 2023 eine erste Wesentlichkeitsanalyse (auch Materialitätsanalyse) für die gesamte Laumann Group durchgeführt.
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) definieren alle relevanten Nachhaltigkeitsthemen für Unternehmen. Mithilfe der Wesentlichkeitsanalyse wird für jedes Unternehmen festgestellt, welche Themen die größten Auswirkungen haben oder von größter finanzieller Bedeutung sind.
Für die Laumann Group wurde folgende Wesentlichkeitsmatrix erarbeitet:
Demnach sind 13 Unterthemen der ESG-Themen für die Laumann Group nach aktuellem Stand in Zukunft berichtspflichtig:
- Ressourcenzufluss, einschließlich Ressourcennutzung
- Wasserentnahme, -verbrauch und -nutzung
- Ressourcenabflüsse im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen
- Korruption und Bestechung
- Energie
- Unternehmenskultur
- Arbeitsbedingungen (eigene Belegschaft)
- Abschwächung des Klimawandels
- Auswirkungen auf und Abhängigkeiten von Ökosystemleistungen
- Verschmutzung der Luft
- Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle (eigene Belegschaft)
- Abfall
- Anpassung an den Klimawandel
Ausblick
Mittels verschiedener Kennzahlen erfassen wir derzeit den Status Quo, um anschließend Verbesserungsmaßnahmen und Ziele abzuleiten. Da wir aufgrund der Wesentlichkeitsanalyse wissen, in welchen Bereichen für uns die größten Hebel liegen, können wir zukünftig effektive Maßnahmen ergreifen und so langfristig zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen, welche die negativen Auswirkungen unserer Unternehmung reduziert.
Welche Kennzahlen gelten?
Im Bereich Umwelt sollen beispielsweise verwendete Materialien und rezyklierte Einsatzstoffe, aber auch der Energie- und Wasserverbrauch vor allem während der Extrusion und Profilherstellung, gemessen werden.
Außerdem sollen die Treibhausgasemissionen erfasst werden. Da diese maßgeblich zum Klimawandel beitragen, ist es unser oberstes Ziel, unsere Emissionen zu reduzieren.
Ihr Ansprechpartner
Sie haben Fragen oder möchten gerne mit unserem CSR-Team in Kontakt treten?
Dann wenden Sie sich an unseren Global CSR Manager: